Kenneth Sheerins Irish Pub ist eine Institution in Marls Gastro-Szene: gute Stimmung, ein schöner Biergarten und zweimal die Woche Live-Musik.
Schon von draußen hört man die Fiddler und den melodischen Gesang. Betritt man das Halbdunkel des Pub, wird man völlig in die Stimmung hineingesogen. Zuhören, klatschen, mitsingen. Jetzt ist man völlig im Augenblick, im Hier und Jetzt. Genau dieses Erlebnis suchen wir, wenn wir nach Cork, Dublin oder Galway fahren. Einen ausgelassenen Abend können wir aber auch in Marl erleben. Denn jeden Freitag und Samstag gibt es in „Thomas Mulvany‘s Irish Pub“ Live-Musik. Inzwischen 22 Jahre betreibt der gelernte Hotelmanager Kenneth Sheerins diesen Tempel der irischen Lebensfreude. Ken, wie er genannt wird, hat sein Hobby zum Beruf gemacht. „Das ist für mich keine Arbeit, ich lebe hier“, erzählt er strahlend. In Deutschland ist Ken bereits seit 1994, hat in Köln und Bielefeld in der Gastro gearbeitet, bevor er in Recklinghausen sein erstes Lokal eröffnete. „Dann bekam ich den Tipp, dass das ehemalige ‚Anno‘ in einem schönen Fachwerkhaus mehr als ein Jahr leer stand. Das passte perfekt für mein Pub“, erinnert sich Ken.
Für Ken funktioniert sein Pub besser als Tinder
„Im Pub herrscht immer eine friedliche Stimmung. Hier können Frauen auch allein an der Theke sitzen, ohne angemacht zu werden“, betont der überzeugte Gastwirt. Für den Fall, dass Gäste Kontakt suchen, der über ein paar Scherze hinausgeht, gibt es im Mulvanys einen lauschigen Tisch am Rande des Geschehens. Auf diese Weise sind hier viele Partnerschaften entstanden. Sodass Ken sogar einmal auf drei Hochzeiten an einem Tag eingeladen war - für ihn der Beweis, dass sein Pub besser funktioniert als Tinder. „Manchmal kommt im Sommer ein Paar mit Kinderwagen am Biergarten vorbei. Wenn sie mich sehen, sagen sie: Du bist schuld“, berichtet er mit einem Lächeln. Zum Glück für Ken überträgt sich die gute Stimmung seiner Gäste auch auf sein Team. Er hat kein Problem, Personal zu finden. Schon 17 Jahre dabei ist Karina. Als Studentin hat sie im Pub gejobbt. Heute ist sie OP-Krankenschwester und quasi Kens Organisationschefin. Sie kümmert sich um die Arbeitspläne, bucht Musiker und sorgt dafür, dass das Mulvany‘s zu Weihnachten festlich dekoriert ist. „Wenn Not am Mann ist, springe ich aber auch im Service ein“, so Karina. Seine eigene Frau hat Ken allerdings nicht im Pub kennen gelernt, sondern bei Rewe, ganz in der Nähe. „Da Angela nicht in meinen Pub kam, habe ich sie über eine Kollegin zu einer Fahrradtour eingeladen“, erzählt er verschmitzt. „Sie hat zugesagt. Heute wohnen wir zusammen und nächstes Jahr, am 20. April, werden wir heiraten. Dann bin ich nämlich genau 30 Jahre in Deutschland!“