Starke Kinder und Jugendliche, gesundes Selbstbild - Essstörungen die Stirn bieten Fachleute der LWL-Klinik beantworten Fragen und laden zum Dialog am 19. November ein.
Essstörungen sind auf vielfachen Wunsch noch einmal Thema im Haard-Dialog am Dienstag (19.11.) um 18.30 Uhr. Hierzu lädt die Marler Fachklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) Interessierte herzlich in den Klinikfestsaal ein.
Eigentlich hatte Sonja nur ein bisschen „abspecken“ wollen. Im Internet sucht sie nach Tipps zu kalorienreduzierter Ernährung und folgt einer sogenannten Thinspiration. Hier gibt ein offensichtlich magersüchtiges Modell Tipps zum Abnehmen. Sonja bemerkt allerdings nur den vermeintlich glücklichen Gesichtsausdruck des Mädchens. Als die Kilos purzelten, stellt sich bei der 16-Jährigen ein für sie angenehmes Gefühl der Kontrolle über ihren Körper ein. Das hilft ihr dabei, andere Bereiche in ihrem Leben, die sie wenig oder gar nicht kontrollieren kann, auszublenden. Doch das angenehme Gefühl wird allmählich zum Zwang und der tägliche Schritt auf die Waage zum Maß aller Dinge. Sonjas Eltern fühlen sich zunehmend machtlos und ihr Bruder hat kein Verständnis dafür, dass sich in der Familie alles nur noch um den Essensplan seiner Schwester zu drehen scheint.
Als die Jugendliche noch 42 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,70 Metern wiegt, gelingt es ihren Eltern, sie zu einer Therapie zu bewegen. Hier lernt sie Schritt für Schritt wieder einen normalen Umgang mit dem Essen. Zur Therapie gehört auch, die Ursache für ihre Essstörung herauszufinden und ihr Selbstwertgefühl zu stärken.
Welche Formen von Essstörungen gibt es? Wie sehen die Alarmzeichen aus? Wann ist psychologische Hilfe gefragt? Wie sieht eine Therapie aus bzw. wie geht es danach weiter? Und wie können wir Kinder und Jugendliche stärken, damit sie erst gar nicht an einer Essstörung erkranken?
Diese und viele weitere Fragen klären Dr. Rüdiger Haas, Ärztlicher Direktor der LWL-Klinik Marl-Sinsen, und seine Kolleginnen Dr. Christina Specht, bereichsleitende Ärztin, sowie Alena Overhaus, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin.
Hintergrund
Mit der Veranstaltungsreihe "Haard-Dialog" bietet die LWL-Klinik Marl-Sinsen interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit, unter anderem mehr über psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zu erfahren, Therapiemöglichkeiten kennenzulernen und mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen, ohne sich vorher in "Arztsprache" üben zu müssen.
Der LWL-Klinik Marl-Sinsen sind sechs Tageskliniken angegliedert. Sie befinden sich in Recklinghausen, Herne, Bottrop, Coesfeld, Borken und Gronau.
Der Eintritt ist frei Um Voranmeldung wird gebeten unter Tel.: 02365 802-0
Halterner Straße 525
45770 Marl